
Hypnose bei Zwangsstörungen
Eine Zwangsstörung beschreibt einen psychischen Zustand, in dem eine Person von irrationalen Gedanken verfolgt wird. Diese Gedanken können zur Entwicklung von Angst führen und die Person dazu nötigen, Rituale und zwanghafte Verhaltensweisen zu entwickeln, um die Angst zu lindern. Zwangstörungen zeichnen sich durch Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken aus. Diese Gedanken sind ungebeten und kommen bei fast 94% der allgemeinen Bevölkerung im Laufe einer Lebensspanne vor. Die meisten Leute machen sich nicht die Mühe, viel über darüber nachzudenken, und diese Gedanken ziehen einfach davon. Das eigentliche Problem tritt auf, wenn diese Gedanken im Kopf hängen bleiben und später zu Besessenheit und zwanghaftem Verhalten führen. In frühen Stadien kann es unbedeutend sein und das tägliche Leben möglicherweise nicht beeinträchtigen, aber manchmal kann sich daraus ein schwerwiegendes Störungsbild mit großem Leidensdruck entwickeln.

Welche Formen von Zwangsgedanken gibt es?
1. Eine Person kann das Gefühl haben, die Tür ihres Hauses offen gelassen zu haben, obwohl sie rational weis diese abgeschlossen zu haben, aber das Gefühl verschwindet nicht einfach. Es führt zu Angst und die Person ist gezwungen, die Tür immer wieder zu kontrollieren. 2. Ebenso kann man das Gefühl haben, den Herd angelassen zu haben. Der gleiche Zyklus geht weiter, dh Besessenheit, Angst, zwanghaftes Verhalten. Ein weiteres Beispiel einer häufigen Zwangserkrankung, ist der Waschzwang. Bei welchem eine Person das Gefühl hat, dass die Hände schmutzig sind, und dies dazu führt dass die Person sich immer wieder die Hände waschen muss. Aus Angst vor Schmutz und Verunreinigung.
Hypnotherapie bei Zwangsstörungen
Heutzutage gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten bei Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.
1. Psychotherapie umfasst Expositions- und Reaktionsprävention (ERP), ein Bestandteil aus der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT)
2. Medikamente wie Antidepressiva und Angstlöser
3. Intensive ambulante und stationäre Behandlungsprogramme wenn Komorbiditäten und Psychoches auftreten.
4. Transkranielle Magnetstimulation (TMS)
5. Hypnotherapie mit klassischer Suggestionsarbeit und Reizkonfrontation in Sensu und Vivo.
Hypnose ist ein mentaler Zustand intensiver Fokusiertheit und Distanz zur unmittelbaren Umgebung. In diesem Zustand ist eine Person offener für Vorschläge und zeigt sich viel Nachgiebiger als üblich. Zwangsgedanken entwickeln sich aus unserem Unterbewusstsein, da wo tief im Inneren negative Kindheitserfahrungen wie Missbrauch, Folter, Unfälle, Traumata und andere leidvolle Erfahrungen vergraben sind. Eine Person kann sich dieser Erinnerungen rational nicht bewusst sein, und doch sind dies die Erinnerungen, die die Persönlichkeit der Person bilden und ihr Verhalten bestimmen. Die Hypnotherapie hilft diesen Patienten auf vielfältige Weise, dazu gehört auch das Abrufen dieser Kindheitserinnerungen und die Analyse und der bewusste Umgang mit ihnen. Anders als das gängige Bild von Hypnotherapie, das von Bühnenkünstlern wie Zauberern dargestellt wird, hat Hypnotherapie nichts mit Gedankenkontrolle zu tun. Vielmehr nutzt Sie die Kraft der Überzeugung und Suggestion.
Die Person, die hypnotisiert wird, ist bei Bewusstsein, aber in einem Zustand intensiver Entspannung und kann die Suggestionen besser verarbeiten und in das Unterbewusstsein implementieren. Der Hypnotherapeut nutzt sein Fachwissen, um dem Patienten zu helfen, die Auslöser der Zwänge zu finden und kontrolliert darauf zu reagieren. In der Hypnotherapie wird der Patient dazu gebracht, sich so intensiv auf seine Auslöser zu konzentrieren, dass er sich in die auslösende Situation versetzt fühlt. Das entzündet die Angst und den Drang, das vorgebildete zwanghafte Verhalten oder die Rituale zu vollziehen. Der Therapeut hilft dem Patienten zu verinnerlichen, dass diese Angst und dieser Drang ein falscher Alarm sind und der Patient ruhig bleiben muss und kann. Es ist eine Art Expositions- und Reaktionspräventionstechnik und wird in Sensu (In Gedanken) angewendet, da es im Praxissetting keinen echten Auslöser gibt. Der Therapeut hilft dem Patienten, das vorliegende Thema objektiv zu betrachten und als eigenständige Einheit zu sehen. Darüber hinaus schlägt der Therapeut dem Patienten einige Techniken zur Selbsthypnose und andere Techniken vor, um auf solche unbegründeten und irrationalen Gedanken besser zu reagieren.
Ist Hypnotherapie bei Zwangsstörungen kurativ?
Zu diesem Thema gibt es häufige Debatten. Leider sind manche Zwangststörungen chronisch. Therapeuten verwenden verschiedene Techniken, mehrere Ansätze und sogar komplexe Behandlungspläne, um die Situation anzugehen. Aber die Problemsituation kann nicht vollständig bewältigt werden. Die Hypnotherapie hilft dem Patienten, mit seiner Situation so zu leben, dass das tägliche Leben nicht mehr derart beeinträchtigt wird. Es veringert auch die Symptome und stabilisiert den Patienten maßgeblich. Daher erfordert das Störungsbild Zwangsstörung oft eine lebenslange Übung und kann die langfristige Einnahme von adjuvanten Medikamenten erfordern.
Die Hypnosetherapie ist also eine gute und fundierte Option für Menschen mit Zwangsstörungen. Sie lindert nicht nur ihre Symptome, sondern stärkt sie auch emotional und hilft damit sie mit dem entstandenen Leidensdruck besser umgehen können